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Historische

Feigensorten

Es ist anzunehmen, dass einige dieser Sorten, unter Maximilian II kultiviert wurden.

GROSSE BLANCHE

Ist sehr alten Ursprungs und wurde schon

von J.B. de La Quintinie im Küchengarten von Versailles kultiviert.

J. Condit liefert 1700 die erste Beschreibung dieser Sorte

in Tournefort unter dem Namen „Grosse Blanche Ronde“,

„Blanche de Versailles“ oder auch „Madeleine“.

Diese Sorte gelangt im Allgemeinen in der zweiten Julihälfte

zur Reife und bringt im September nur wenig Ertrag,

außer in sehr warmen Jahren.

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Es waren Feigen mit so schönen Namen wie Grosse Violette (=Abicou), Angélique (=Madeleine des deux Seasons) Grosse-Jaune, Grosse-Blanche, und Verte.

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ABICOU

In Frankreich zum ersten Mal 1690 von Merlet beschrieben. Wahrscheinlich italienischen Ursprungs und schon 1592 als Corbo par Porta bezeichnet. Mittlere Wuchskraft, Kronendurchmesser von 5 bis 6 Metern und einer Höhe

von 3 bis 4 Metern, sehr verzweigt, von straffem Aussehen. Eine zweifachtragende Sorte mit schwarzen Früchten.

Die auberginenförmigen Blütenfrüchte wiegen 50 bis 60 g,

die Herbstfeigen sind nicht so länglich und kleiner und wiegen 40 bis 50g, Die Früchte sind süß, von guter geschmacklicher Qualität, können getrocknet werden und

eignen sich sehr gut zum Kochen.

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DAUPHINE

Synonyme:  Rouge d’Argenteuil

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Reift frühzeitig und bringt einen reichen Ertrag an Blütenfeigen, hatte große wirtschaftliche Bedeutung.

Condit ordnet die erste Beschreibung dieser Sorte Risso zu und zwar 1826. Einige Dokumente bezeugen allerdings,

dass sie in Argenteuil schon früher vorhanden war.

Ein Baum mit starkem Wachstum, einem Kronendurchmesser

von 6 bis 9 m u. einer Höhe von 3,5m, der sehr strauchartig wächst, wobei er viele Adventivknospen macht.

Die Blütenfeigen sind sehr groß, bei einem Gewicht von 100 bis

120 g, in intensiv bearbeiteten Obstgärten erreichen sie ein Gewicht bis zu 200 g. Die Ostiole der Frucht springt hervor,

der Stiel ist kurz, was die Ernte schwierig macht, und die Farbe

kann wechseln, je nach Terrain, nach klimatischen Verhältnissen und dem Standort der Frucht am Baum. Wegen der reichen Ernte an Blütenfeigen wird diese Sorte von den Baumgärtnern hochgeschätzt. Die Konsistenz ist fein mit wenigen Samen.

Der Geschmack ist angenehm, durchschnittlich süß, erinnert an Erdbeeren.

GRISE DE

SAINT JEAN

Erstmals 1702 von Liger beschrieben.

Es handelt sich dabei vielleicht um die “Figue Grise”,

die der Agronom J.B. de La Quintinie 1692 beschreibt.

Ein Baum mit sehr großem Wachstum, einem Kronendurchmesser von 7 bis 12 m und einer Höhe von 3,5 bis 6 m, der aber in der Jugend sehr kapriziös ist: er lässt sich nur schwer vervielfältigen,

es ist schwierig, ihn in der Baumschule zu formen, er braucht lange, bis er in den Gärten heimisch wird. Sein Holz ist außerdem empfindlicher gegen Kälte als das anderer Sorten.

Eine zweifachtragende Sorte, die Blütenfeigen trägt,

die qualitativ und quantitativ sehr interessant sind; es handelt

sich zweifellos um die besten Blütenfeigen überhaupt!

Sie sind von mittlerem Größe und erreichen ein Gewicht von 40

bis 45g, die Herbstfeigen dagegen nur 35 bis 40 g. Konsistenz und Würze der Früchte sind sehr zart, die geschmackliche Qualität ausgezeichnet. Diese Sorte ist zum Trocknen bestens geeignet,

dies gilt vor allem für die Blütenfeigen, die oft noch am Baum trocknen. Eine Sorte, die sehr viel Wasser braucht.

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MADELEINE DES DEUX SAISONS   

Synonyme:  Angélique(“die Himmlische”)

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Erstmals 1667 von Merlet beschrieben, dann von J.B. de La Quintinie, der sie unter Ludwig XIV im Schloss von Versailles kultivierte.

Kronendurchmesser von 4 bis 6 m, aufwärtsstrebendem Wuchs,

sehr resistent gegen Kälte. Eine zweifachtragende Sorte, mit großen, goldfarbenen Früchten. Die sehr großen Blütenfeigen wiegen 100

bis 120 g. Sie reifen sehr früh. Kupferfarben, Herbstfeigen70 bis 80 g. Geschmack mit Anklängen an Pfirsiche.

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NEGRONNE

Synonyme: Figue de Bordeaux

Erstmals 1692 von J.B.de la Quintinie beschrieben,

der sie unter Ludwig XIV im Schloss von Versailles kultivierte.

Eher strauchartiger Wuchs, und. Alte Sorte in der Gegend um Paris und auch in England, und bezeugen damit ihre gute Resistenz

gegen Kälte. Eine zweifachtragende Sorte, die einen schönen Ertrag an Blütenfeigen bringt. Früchte klein und birnenförmig, bei einem Gewicht von 35 bis 45 g. Die Blütenfeigen sind sehr dunkel schwarz, die Herbstfeigen haben zahlreichen Punkte auf der ins Violette spielenden Haut. Die Früchte sind von guter geschmacklicher Qualität, starkem Duft, mit geschmacklichen Anklängen

an Pflaumen. Zum Trocknen gut geeignet.

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